Internet – was ist das?

Wir alle bewegen uns darin, surfen, rufen Daten ab, laden hoch und schicken Nachrichten. Durch das Internet. Doch was ist das Internet? Wo gehen die Daten hin?

Tafel mit Text Free Wifi

Manchmal kommt mir das Internet wie der Himmel vor, ein luftgefüllter Raum, in dem eben die Daten hin- und herschweben und ich kann mich dort einwählen. Mein Handy sucht mir sozusagen die richtigen Daten heraus und zeigt sie mir an. Es ist ja dank WLAN oder Mobilfunknetz auch physisch mit nichts verbunden. Und dann gibt es da noch diese Clouds … Das Internet schwebt aber natürlich nicht um uns herum in der Atmosphäre hin und her. Nein, ganz im Gegenteil, es steht sehr geerdet auf beiden Beinen, besser gesagt auf mehreren Millionen Beinen auf der ganzen Welt verteilt. Doch schauen wir uns das genauer an.

Das Internet, wie wir es heute kennen, gibt es seit ca. 30 Jahren. Lange wurde getüftelt, um Daten von A nach B übertragen zu können. Denn das ist genau das, was wir auch heute tun. Wir senden Daten und Informationen vom einen Ort zum anderen. Denn auch eine Webseite besteht aus Daten, die unser Computer uns dann anzeigt. Das steckt auch schon im Namen „Internet“. „Inter“ bedeutet „zwischen“ und „net“ „Netz bzw. Netzwerk“. Es geht also um ein Netzwerk, das verschiedene Geräte miteinander verbindet und den Austausch zwischen diesen ermöglicht – und das auf der ganzen Welt! Da kommen natürlich unzählige Computer zusammen, die wiederum selbst auch Netzwerke bilden. Das Internet ist also ein Zusammenschluss aus unzähligen Computernetzwerken zu einem einzigen großen Netz mit dem Ziel der Datenübertragung.

Damit das funktioniert, benötigt es einige wichtige Teile: Server, Router, Provider, viele viele Kabel und die Geräte, die wir benutzen, um ins Internet zu kommen, wie Handy, Laptop oder Tablet.

Ein Server ist wie ein großer Computer, auf dem Mengen an Daten gespeichert sind. Denn irgendwo müssen die Datenmassen abgelegt werden, wenn sie eben nicht einfach in der Luft herumschweben. Stellt euch mal vor, welche riesen Server es braucht, um allein alle Instagrambilder irgendwo zu speichern. Und es werden tagtäglich mehr. Deshalb gibt es überall auf der Welt sogenannte Serverfarmen, das sind teils enorm große Flächen (mitunter 100 Fußballfelder groß), auf denen die Server untergebracht und geschützt sind. Mein Gerät kann jetzt auf diese Daten, die auf einem Server gespeichert sind, zugreifen und sich die von mir angeforderten Daten holen und mir anzeigen. Wie genau das funktioniert, also die Übertragung, das klären wir im nächsten Beitrag. Wichtig ist, dass die Server eben wie riesige Speicher sind, auf die ich zugreifen kann und die überall auf der Welt stehen.

Um überhaupt in das Internet, also in das riesige Netzwerk zu gelangen, brauche ich einen Router. Das ist so eine kleine Kiste mit den blinkenden Lichtern dran. Der Router ist sozusagen die zentrale Anlaufstelle von meinem Haushalt. Alle meine computertechnischen Geräte, mit denen ich ins Internet möchte, sind daran angebunden und bilden ihr eigenes kleines Netzwerk. Weil diese ganzen einzelnen Computer aber nicht direkt miteinander verbunden sein können, (das würde einen unvorstellbaren Kabelsalat geben, von der Menge der Kabel ganz zu schweigen) braucht es den Router, sozusagen als Bündelungsstelle.

Vernetzung eines Routers mit Handy, Tablet und Laptop

Dieser weist den Weg, damit die gesendeten und empfangenen Daten bei den richtigen Computern ankommt – also meine Shoppingliste auf meinem Handy angezeigt wird und nicht auf dem Tablet von meinem Sohn.

Ähnlich wie mit den Routern funktioniert das mit den Providern. Wir gehen nur sozusagen eine Ebene höher. Die Provider, wie z.B. Telekom oder Vodafone, ermöglichen uns Kund:innen den Zugang zum Internet durch die Bereitstellung der Anschlüsse, wie DSL oder LTE.

Die Provider sind an sogenannte Internetknoten angeschlossen, die die Dreh- und Angelpunkte für den weltweiten Datenaustausch sind. An so einem Internetknoten sind hunderte Provider, also Dienstanbieter, angeschlossen und ermöglichen eben, dass meine Daten an den anderen Provider, z.B. in den USA übertragen werden. Sie bündeln jetzt also alle Anfragen und gesendeten Daten der Router, die ihre Dienstleistung nutzen und leiten den gesamten Datenverkehr ihres Netzwerks an Knotenpunkte weiter und so in das Netzwerk eines anderen Providers. Dieser verteilt wiederum an die jeweiligen Kund:innen bzw. jeweiligen Router.

Vernetzung von Providern, Internetknoten und einzelnen Haushalten

Da es so so viele Nutzer:innen weltweit sind mit so so vielen Routern, braucht es also immer eine Bündelung nach oben, die dann die gesammelten Anfragen weiterleitet und andersum nach unten dann wieder aufschlüsselt.

Kleiner Wissensfact: der größte Internetknoten befindet sich tatsächlich in Frankfurt am Main hier in Deutschland!

Die Server, Router und Provider sind mit Kabeln verbunden und bilden so das riesengroße Datennetz quer über die ganze Welt. Und das im wörtlichen Sinne gemeint. Tatsächlich liegen überall auf der Welt versteckt unter der Erde, kreuz und quer Kabel, die die ganzen Daten übertragen. Selbst durch die Ozeane laufen ganz unten Tausende Kilometer an dicken Kabeln, die z.B. uns in Deutschland mit Amerika verbinden. Anders würde das nicht funktionieren. Echt verrückt, zu was der Mensch alles fähig ist. Was das für eine Arbeit gewesen sein muss.

Zusätzlich gibt es noch Übertragungen über Funkmasten und Satelliten, aber die große Hauptarbeit machen die Kabel. Zuhause sehen wir das dank WLAN eher seltener. Denn das WLAN – wireless LAN, dt. kabelloses LAN, kann über Funk Daten auch ohne Kabel zum Router schicken. Das funktioniert aber nur bis zu einer bestimmten Entfernung.

Um die Daten übertragbar zu machen, benötigen wir noch ein Modem. Das ist oft schon im Router integriert oder kann separat damit verbunden werden. Dieses wandelt meine Daten so um, dass sie per Telefon-, Glasfaser, oder Kabelleitung übertragen werden können.

Puuh, erstmal tief durchatmen. Eine ganze Menge Begriffe, die du bestimmt schonmal gehört hast, aber jetzt auch weißt, was sich dahinter verbirgt.

Aber halt mal – Internet, Internet, ein Begriff fehlt doch. Ha, wo ist denn das WWW, das World Wide Web?!

Tatsächlich verwenden viele die Begriffe Internet und World Wide Web synonym, das stimmt aber so nicht. Denn das World Wide Web ist eine Anwendung im Internet! Ganz wichtig. Neben dem WWW gibt es nämlich noch mehr Anwendungen, die wir nutzen können, wie z.B. E-Mails. Oder auch das Dark Web. Mithilfe des WWW können wir aber die vielen Milliarden Webseiten aufrufen, die es inzwischen gibt. Obwohl es noch gar nicht so alt ist. Nachträglich alles Gute, liebes WWW! Du wurdest dieses Jahr 30 Jahre alt.                       

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